“Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.(Woody Allen).”
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NEIN!…

…oder die Unfähigkeit ein kleines Wort auszusprechen Foto © Pixabay “Schatz, magst Du ins Kino?” – “Nein”! Dies ist eine eindeutige Antwort, ohne Zweifel an seiner Aussage. An dieser Stelle fällt es uns leicht unsere Ablehnung zu zeigen. Ähnlich sieht es mit anderen bedürftigen, unternehmungsgeistigen oder partnerschaftlichen Fragen aus. Wir haben keine Lust, keinen Appetit oder wir versprechen uns keinen Spaß an gewissen Vorschlägen. Auch an der Fleischtheke oder am Bäckerstand bekommen wir ebenfalls schnell ein “Nein” heraus, ob es “noch etwas mehr” sein darf. In manchen Situationen ziehen wir es vor, dieses Wörtchen nicht auszusprechen, weil es unhöflich gewesen wäre. Beispielsweise, wenn uns der Kellner ein freundliches “sie wollen zahlen?” entgegenschmettert. Dieses kleine Wort hat nur vier Buchstaben. Es geht einem schnell über die Lippen und bereitet keinerlei Probleme in der Aussprache. Wenn ich etwas nicht möchte oder ablehne, benutze ich es. Es ist ganz leicht! Anscheinend ist es aber einem Teil meiner Mitbürger nicht geläufig oder die gute Erziehiehung verbietet es. Zumindest im öffentlichen Bereich, wie in Banken, in Unternehmen, bei angekündigten Schlipsträgern und bei netten Werbeanrufern. Ob sie es in den heimischen vier Wänden benutzen, weiss ich nicht. In den genannten Fällen scheint es mir, als sei diese mündliche Ablehnungsgeste nicht mehr vorhanden. Ich sehe sie vor meinem geistigen Auge “…Mensch, ich will den Scheiß gar nicht…was sag ich nur…ich komme nicht drauf…wie war das Wort?…egal, mir fällt´s nicht ein…also…mmmh…nee, das ging anders…also…gut: JA!” Zack, hat er wieder eine Lebensversicherung mehr! Aber auch nicht so schlimm, lässt sich ja kündigen! Ähnlich dürfte es mit Telefonanbietern, Geldanlagen, Weinangeboten, unnützen Haushaltsgeräten oder gaaaaaaaanz tollen Steuersparmodellen funktionieren. Hier könnte ich noch seitenlange Beispiele nennen, wie der verehrte Leser sicherlich auch. Aber das spare ich mir. An dieser Stelle geht dann für die Ja-Sager und eigentlichen Nein-Meinern das große Grübeln los. “Brauche ich das überhaupt? / Wie werde ich das jetzt wieder los? / War die Entscheidung richtig? / Warum habe ich den Vertreter überhaupt eingeladen? / Was soll ich jetzt mit zwei Staubsaugern?” Einigen ist es peinlich, den entsprechenden Deal rückkgängig zu machen. Daher ärgern sie sich zwar, aber belassen es dabei. Ein ideales Opfer. Die zweite Kategorie dieser Ja-Sager endet mit der Überforderung. Der Vertrag ist unterschrieben und keiner weiß, wie man hier wieder herauskommt. Das Kleingedruckte wird nicht gelesen und erst, wenn es zu spät ist, fordert man entsprechende Hilfe an. Das beschäftigt dann wochenlang Familienangehörige, Schiedsstellen und professionell ausgebildete Damen und Herren, die dadurch nicht zu ihrer wirklich wichtigen Arbeit kommen. Die dritte Kategorie sind die “Einschreiber”. Sofort nach Abschluß eines entsprechenden Geschäftes wird sofort ein Brief aufgesetzt, in dem nach gründlicher Recherche des Fremdwörterbuches und stundenlanger Bearbeitung, eine Kündigung aufgesetzt wird, wo dem Empfänger aber angst und bange werden soll, wenn er das liest. So hofft er. Denn er ist ein Formulierer. Zu guter Letzt wird der Brief zum Postamt befördert, wo er dann natürlich als Einschreiben an die böse Firma, am besten an den Chef persönlich weitergeleitet wird. Ich weiß nicht, wie viele sinnlose Stunden seiner Freizeit bei einigen für solche Dinge geopfert werden. Aber ich weiß, dass man zumindest über gewisse Dinge, Anschaffungen oder Geldausgaben vorher überlegen sollte, ob so etwas auf meiner Wunschliste stand. Wenn nicht, hätte ein einfaches “Nein” , ausgesprochen in zirka einer Sekunde völlig ausgereicht!
NEIN!